Häufig gestellte Fragen zum Thema Narkose
Warum darf ich nichts trinken, nicht rauchen, kein Kaugummi kauen und auch kein Bonbon lutschen?
Es gibt keinen ärztlichen Eingriff ohne jedes Risiko. Vor der Narkose darf man 6 Stunden nichts essen (auch keine Bonbons, oder Kaugummi kauen) und nicht rauchen. Klare Flüssigkeiten (Wasser oder Tee) dürfen nur bis zu 2 Stunden vor dem Termin getrunken werden.
Bei Nichteinhalten der Nüchternheit erhöht sich die Gefahr, dass während der Narkose Mageninhalt in die Mundhöhle und von dort aus in die Lunge gerät. Diese, als Aspiration bezeichnete Komplikation, kann zum Ersticken, mindestens aber zu einer schweren Lungenentzündung führen.
Wie bereite ich mich auf das Gespräch mit dem Narkosearzt vor?
Im Vorgespräch mit dem Narkosearzt werden die Narkosetechnik und mögliche persönliche Risiken besprochen. Es ist wichtig, dass Sie den Narkosefragebogen von DioMed vollständig zu Hause ausfüllen und mitbringen. Führen Sie außerdem die Liste aller Medikamente, die Sie einnehmen sowie alle ärztlichen Befunde, die Ihnen vorliegen zum OP- Tag mit sich. Nun sind Sie bestens auf das Gespräch vorbereitet und der Anästhesist bestens über Ihre Gesundheit informiert.
Nehme ich meine Medikamente am OP- Tag ein?
Am Operationstag nehmen Sie bitte die Morgenmedikamente wie immer ein. Sie dürfen dazu etwas Wasser trinken. Es gelten folgende Ausnahmen: Diabetiker nehmen am OP- Tag keine Zuckertabletten und spritzen kein Insulin. Die Zuckertablette Metformin wird vor jeder Operation drei Tage abgesetzt. Bei den Durchblutungsmedikamenten, wie ASS 100, Falithrom, Marcumar, Plavix, Godamed, Xarelto, Pradaxa und Eliquis sprechen wir vor dem Eingriff die Einnahme mit Ihnen ab. Vor der Kataraktoperation beim Augenarzt müssen Alphablocker wie Doxacosin und Tamsulosin abgesetzt werden.
Welche Nebenwirkungen kann es nach einer Narkose geben?
Die Hauptnebenwirkung ist Übelkeit nach einer Vollnarkose, betroffen sind davon aber weniger als 10% der Patienten. Dank der optimalen Behandlungsmöglichkeit durch Medikamente, vergeht das Übelsein sehr schnell. Bitte geben Sie uns Bescheid, wenn bei Ihnen Erbrechen und/oder Übelkeit bei früheren Narkosen aufgetreten ist. Dann verhindern wir mit der prophylaktischen Medikamentengabe diese Situation fast komplett.
Was passiert nach der Narkose?
Nach der Operation werden Sie in unserem Aufwachraum betreut. In Abhängigkeit von der Länge des Eingriffs und Ihrem persönlichem Befinden dauert die Ruhezeit. Sind Sie vollständig wach und bei relativem Wohlbefinden, können Sie sich durch eine Begleitung abholen lassen. Sie selbst dürfen 24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen, auch nicht als Solo- Fußgänger. Für die erste Zeit zu Hause, insbesondere die erste Nacht, benötigen Sie jemanden, der bei Ihnen ist.
Was muss ich nach dem Eingriff beachten? Kann ich wieder Sport treiben?
Am Operationstag ist jede körperliche Belastung, auch Einkaufen, Sport oder Arbeit zu unterlassen. Bei kleinen Eingriffen können sie am Folgetag leichte Arbeiten oder Spaziergänge verrichten. Erst nach der Abschlussuntersuchung bei Ihrem Operateur und mit dessen Zustimmung kann wieder mit der Arbeit oder dem Sport begonnen werden. Dieses Thema erörtern Sie am besten individuell für Sie und Ihren Eingriff mit Ihrem Operateur.
Kann meine Familie mich zur ambulanten Operation begleiten und dabei sein?
Wenn Kinder unsere Patienten sind, wünschen wir uns die Begleitung durch die Eltern oder ein Elternteil. Soweit es aus hygienischen Gründen möglich ist, bleiben Sie bis zum Eingeschlafen bei Ihrem Kind. Nach Abschluss der Operation möchten wir Sie im Aufwachraum bei Ihrem Kind, so dass es beim Wachwerden eine vertraute Person vorfindet. Bei behinderten Patienten verfahren wir ebenso. Bei allen anderen erwachsenen Patienten können wir zum Schutz der Intimsphäre von Mitpatienten keine Begleitperson mit in den OP oder Aufwachraum nehmen. Bitten Sie doch Ihre Familie in der Wartezeit, den Einkauf und die Essenvorbereitungen in Ihrem Haushalt zu übernehmen. Dann brauchen Sie sich darum nicht zu kümmern.
Habe ich nach der Operation starke Schmerzen?
In der Regel sind die Schmerzen nach der Operation gering, da Sie schon während der Narkose langwirkende Schmerzmittel erhalten haben. Bei Bedarf ist aber eine umfassende Versorgung auch mit stark wirkenden Schmerzmitteln im Aufwachraum gewährleistet. Denn wir wissen, dass Schmerzen so individuell wie jeder Patient sein können. Um sogenannte Lagerungsschmerzen, also Nervendruckschäden durch Aufliegen eines Armes oder Beines auf der Kante des OP-Tisches zu vermeiden, sind wir auf ihre Mitarbeit angewiesen. Bitte kontrollieren Sie, ob Sie bequem liegen und achten unbedingt darauf, dass kein punktueller Druck auf Arme oder Beine ausgeübt wird. Antworten Sie ehrlich, wenn wir Sie vor Narkosebeginn danach fragen.
Wie häufig treten die im Aufklärungsbogen beschriebenen Komplikationen auf?
Wir Ärzte müssen aus rechtlichen Gründen auf Risiken und Probleme, die mit der Narkose und dem Eingriff zusammen hängen, hinweisen. Bitte beantworten Sie alle Fragen auf den Aufklärungsbögen korrekt, dann helfen Sie uns bei der Risikoeinschätzung. Bei der langjährigen und umfangreichen Erfahrung unserer Operateure und des Narkoseteams sind die Risiken allerdings verschwindend gering. Wir empfehlen auf den Seiten des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten die „Narkose in sicheren Händen“ zu lesen (http://www.sichere-narkose.de/ ).Sie haben ebenso die Möglichkeit, im vorbereitenden Gespräch ihre Fragen mit dem Operateur und dem Narkosearzt zu besprechen.